
Auf der Ringstraße durch Island
25. Mai 2025
Zuletzt aktualisiert am
Das Land aus Feuer und Eis: Island ist wirklich ein Land der Kontraste, in dem du unfassbar viel erleben kannst. Von entspannenden Naturbädern über Gletscherwanderungen bis hin zu Tierbeobachtungen ist alles dabei.
Leider ist Island aber auch schon lange kein Geheimtipp mehr. Das Land musste wegen der immer größer werdenden Besucherströme einige Änderungen vornehmen, insbesondere um die empfindliche Natur zu schützen. So sind Wanderungen über Stock und Stein an immer weniger Orten möglich. Stattdessen wirst du immer mehr künstlich angelegte Wege und kostenpflichtige Parkplätze finden als noch vor ein paar Jahren.
Trotzdem ist eine Reise über diese faszinierende Insel absolut lohnenswert!
Deshalb findest du hier mein Routenvorschlag für eine dreiwöchige Tour mit dem Mietwagen einmal um die Insel.
Du willst in Island unbedingt einige coole Tiere sehen? Dann lies diesen Artikel für meine Tipps, wo du Wale, Papageientaucher, Polarfüchse und viele andere Tiere am besten beobachten kannst.
Island auf einen Blick
Wo geht's lang? - Die Route
Dieser Routenvorschlag beginnt in der Hauptstadt Reykjavík und führt dann die berühmte Ringstraße entlang. Du kannst die Route mit oder gegen den Uhrzeigersinn abfahren.
Je nach Richtung, führt dich die Route zu Beginn oder gegen Ende der Reise noch auf die Halbinsel Snæfellsness.
Wir sind die Route damals gegen den Uhrzeigersinn gefahren und haben Snæfellsness am Ende besucht, deshalb stelle ich dir die Runde auch so vor. Es hat jedoch auch einen großen Vorteil mit dem Uhrzeigersinn zu fahren: Die Halbinsel ist ein cooler Ort, den du nicht verpassen solltest. Aber wenn du schon über zwei
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Wochen das Land bereist hast, ist die Gegend nicht mehr soo beeindruckend, wie sie wahrscheinlich ist, wenn es mit das Erste ist, was du vom Land siehst.
Wenn du jedoch, so wie wir, gegen den Uhrzeigersinn fährst, fährst du antizyklisch und triffst nicht an jeder Ecke die dicken Touribusse. Es hat also beides sein Für und Wider.
Wie komme ich nach Island?
Theoretisch kannst du mit einer Fähre aus Dänemark anreisen und so dein eigenen Auto mitnehmen. Die Fährfahrt dauert jedoch fast 48 Stunden und bis in den Norden Dänemarks musst du ja auch erst noch anreisen. Das solltest du nur machen, wenn du ganz viel Zeit hast.
Empfehlen würde ich dir deshalb die Anreise mit dem Flugzeug. Am internationalen Flughafen Keflavík kannst du dann einen Mietwagen nehmen, mit dem du die Insel erkundest. Von dort benötigst du ungefähr 45 Minuten bis nach Reykjavík.
Du kannst auch mit dem Flybus fahren, allerdings liegen die meisten Mietwagenfirmen sowieso am Flughafen, sodass sich das eigentlich nur lohnt, wenn du nur nach Reykjavík willst oder von dort geführte Touren machst.
Wie viel Zeit sollte ich für die Route einplanen?
Um Island in Ruhe zu erkunden und auch einige coole Aktivitäten wie eine Gletscherwanderung und eine Tour zu einer Puffinfkolonie machen zu können, solltest du drei Wochen einplanen. Solltest du nicht so viel Zeit haben, findest du am Ende des Artikels Vorschläge, wie du die Route abändern kannst.
Welche Ferien eignen sich denn nun besonders gut für diese Rundreise?
Diese Reise solltest du in den Sommerferien machen.
Zwar musst du zu dieser Zeit leider auf Polarlichter verzichten, dafür hast du eine große Auswahl an Aktivitäten und kannst die vielen tollen Wanderungen bei besserem Wetter unternehmen, als im Winter. Außerdem hast du jeden Tag ca. 20 Stunden Tageslicht für deine Unternehmungen zur Verfügung, da es nicht oder kaum dunkel wird, und kannst deine Tage somit extrem flexibel gestalten.
Tag 1 - 3 Reykjavík
Die nördlichste Hauptstadt der Welt

Nachdem du deinen Mietwagen am Flughafen Reykjavík abgeholt hast, fährst du ca. 50 km durch die Landschaft Islands und bekommst bereits einen ersten Eindruck der Region.
Viele Touristen verbringen nur die erste Nacht in der Stadt und fahren dann sofort weiter. Das ist auch völlig nachvollziehbar, wenn man möglichst viel Zeit in der Natur verbringen möchte. Ich würde jedoch empfehlen zwei volle Tage in der Stadt zu verbringen, da du hier einen tollen Eindruck in die isländische Kultur bekommst, Bauwerke mit toller Architektur besichtigen kannst und in diversen Museen viel über die isländische Geschichte und einmalige Geologie lernen kannst. Wer es ausgefallener mag, sollte sich einen Besuch im einzigen Penismuseum der Welt nicht entgehen lassen.
Meiner Meinung nach solltest du dir Zeit für folgende Highlights nehmen :
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Mach eine free walking Tour mit einem Einheimischen, der dir eine Menge über die isländische Geschichte und Kultur verrät.
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Besichtige das Opernhauses Harpa, von außen und innen.
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Besuche mindestens eines der coolen Museen, zum Beispiel das Northern Lights Centre "Aurora", das Saga Museum, the settlement exhibition oder das isländische Phallusmuseum,
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Mach einen Ausflug zu Perlan - einem sehr coolen Museum im alten Wasserspeicher der Stadt. Hier hast du auch eine tolle Aussicht auf die Stadt.
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Besichtige die Hallgrímskirkja. Meiner Meinung nach sieht die Kirche aus wie ein Raumschiff, offiziell ist sie jedoch Basaltsäulen nachempfunden.
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Spaziere durchs Hafengebiet zu Þúfa, einem kleinem Hügel, von dem aus du einen schönen Ausblick auf das schillernde Opernhaus hast. Iss unterwegs im Foodcourt Grandi Mathöll einen Snack.
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Wenn du nicht um die ganze Insel fahren willst, mach eine Whale-Watching Tour. Solltest du jedoch in Husavík vorbeikommen, würde ich dir empfehlen, sie lieber dort zu machen.

Bei einem Spaziergang entlang des Sculpture and Shore Walks bekommst du tolle Ausblicke über die Bucht von Reykjavík.

Vom Hügel Þúfa aus hast du einen schönen Blick auf die Skyline der Stadt.
Was du sonst noch wissen musst:
Kosten
individuell je nach gewählten Aktivitäten
Fahrtstrecke
Flughafen Keflavík - Reykjavík: ca. 50 km // 45 Minuten
Übernachtungsmöglichkeiten
Das Hotel Orkin ist zwar einfach, aber für zwei bis drei Nächste in der Stadt vollkommen ausreichend. Von dort benötigst du ca. 30 Minuten zu Fuß zum Hafen oder 15 Minuten mit dem Bus.
Tag 4 - 5 Golden Circle
Ein Highlight jagt das nächste

Wenn du mit der Erkundung Reykjavíks fertig bist, solltest du die Stadt Richtung Nordosten verlassen und dich auf die berühmte Rundfahrt "Golden Circle" begeben. Viele Touristen machen die komplette Strecke von ca. 250 km in einer Tagestour. Die reine Fahrtzeit beträgt ca. 3,5 Stunden, ist also an einem Tag zu schaffen. Dennoch rate ich dir dazu, dir zwei Tage Zeit zu nehmen und irgendwo unterwegs zu übernachten. So hast du einfach viel mehr Ruhe, die Natur zu genießen, und noch eine coole Aktion oder Wanderung mehr zu machen.
Was du auf dem Golden Circle auf keinen Fall verpassen darfst:
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Nationalpark Thingvellir: Mache einen ausgedehnten Spaziergang in der Kontinentalspalte zwischen Europa und Nordamerika und bestaune den Öxarárfoss.
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Schnorcheln bei 4°C im klarsten Wasser der Welt: Das Wasser der Silfra-Spalte is so klar, dass du eine Sichtweite von bis zu 100 Metern (!) hast.
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Wandere zum leuchtend blauen Brúarfoss. Es gibt inzwischen einen Parkplatz fast direkt am Wasserfall. Ich empfehle dir aber die Wanderung vom Parkplatz an der Hauptstraße aus, die dich noch an zwei weiteren Wasserfällen vorbeiführt.
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Beobachte den Ausbruch des Geysirs "Strokkur" und bestaune weitere thermische Aktivität auf dem Hochtemperaturfeld Haukadalur.
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Schau über die Klippe am beeindruckenden Gullfoss, einem der größten und kräftigsten Wasserfälle Europas.
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Statte der kleinen Stadt Selfoss (nicht zu verwechseln mit dem gleichnamigen Wasserfall) einen Besuch ab und iss in "The Old Dairy Food Hall" relativ günstig zu Abend.
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Obwohl es offiziell nicht zum Golden Circle gehört, ist es sinnvoll die Wanderung zum Reykjadalur, einem absoluten Highlight, mit dem Golden Circle zu verbinden. Hier wanderst du zunächst ca. 90 Minuten in die Berge und kannst dort in einem heißen Bach baden. Leider ist dies inzwischen auch kein Geheimtipp mehr, komm daher am besten früh morgens oder spät abends her, um den größten Andrang zu umgehen. Es bleibt ja lange hell :-)

Im Reykjadalur badest du inmitten beeindruckender Bergkulisse.

Die zweistündige Wanderung zum Brúarfoss und zurück führt entlang des blau leuchtenden Flusses Brúará.

Schnorcheln in der Silfraspalte ist ein einmaliges Erlebnis!
Was du sonst noch wissen musst:
Kosten
Eintritte frei
Parkgebühren an den Sehenswürdigkeiten
Schnorcheln in der Silfra-Spalte ca 17.990 ISK
Fahrtstrecke
Reykjavík - Golden Circle Rundtour - Selfoss: ca. 220 km // 3:30 h
Übernachtungsmöglichkeiten
Leider ist das wunderschöne Gästehaus in Laugarvatn, in dem wir übernachtet haben dauerhaft geschlossen. Der Ort eigent sich aber wunderbar für eine Zwischenübernachtung auf dem Golden Circle.
Das 1A Guesthouse, Vatnsholt ist eine gemütliche Unterkunft, leider ohne Frühstück, die günstig liegt für die anstehende Weiterfahrt auf der Ringstraße.
Tag 7 Südküste - Teil I
Wasserfälle, Klippen und ein schwarzer Strand

Die Route führt dich nun auf den ersten echten Abschnitt der Ringstraße, entlang der Südküste. Hier findest du einige der schönsten Wasserfälle des Landes.
Wenn es in deiner Unterkunft kein Frühstück gibt, kannst du den Tag mit einem Frühstückspicknick am Urriðafoss starten. Der Wasserfall ist sicher nicht der beeindruckendste deiner Reise, aber da er nur einen Katzensprung von der Route entfernt ist, lohnt sich der Abstecher. Picknicktische stehen zur Verfügung.
Im Anschluss kommst du an folgenden Highlight vorbei, die du nicht verpassen solltest:
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Du wolltest schon immer mal hinter einem Wasserfall spazieren gehen? Das kannst du am Seljalandfoss. Laufe unbedingt ein paar hundert Meter weiter, und erkunde die Höhle, in die der Glúfrabúi hineinstürzt. Die meisten Tagestouristen, die mit den großen Bussen anreisen, lassen diesen aus. Tipp: wasserfeste Schuhe anziehen!
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Der Skógafoss ist mit 60 m einer höchsten Wasserfälle Islands. Steige auf jeden Fall die Treppe neben dem Wasserfall hinauf, um die Aussicht über die Klippen zu genießen.
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Vom Skógafoss fährst du ungefähr 25 Minuten bis zur Halbinsel Dyrhólaey. Diese liegt etwas abseits der Route und viele Touristen fahren einfach vorbei. Dabei bietet der Ort einen spektakulären Ausblick auf die Klippen und den berühmten schwarzen Reynisfjara Beach. Außerdem kannst du hier mit etwas Glück Papageientaucher beobachten.
Achtung: Die Straße bis auf den "Gipfel" der Halbinsel ist nur für Allradwagen zugelassen. Wenn du einen normalen 2WD fährst, solltest du den Parkplatz im Osten anpeilen. -
Nachdem du den Ort schon von weiten bewundern konntest, geht es nun direkt zum schwarzen Strand von Reynisfjara. Der Sand ist wie bei fast allen isländischen Stränden schwarz, da er aus feinem Lavagestein besteht. Eingerahmt von enormen Basaltsäulen bietet der Strand ein beeindruckendes Panorama. Wichtig: Achte auf die Anzeige zur Gefahr von Sneaker Waves und drehe dem Wasser nicht den Rücken zu. Es sind schon Touristen verletzt worden, weil sie zu leichtsinnig waren. Mehr Infos findest du auf der Seite von Visit Iceland.
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Zum Abschluss des Tages kannst du noch die Schlucht Fjaðrárgljúfur besichtigen. Hier haben Gletscher- und Flussläufe und beeindruckende Zick-Zack-Formationen in den Fels gewaschen. Interessant ist auch der Blick von oben auf ein altes Lavafeld.

Der Ausblick von Dyrhólaey auf den Reynisfjara Srand lohnt den Umweg.

Bei Fjaðrárgljúfur kann man gut sehen, wie Lava vom Fluss aufgehalten wurde.

Entdecke den Glufrabui in einer kleinen Höhle.
Was du sonst noch wissen musst:
Kosten
Eintritte frei
Parkgebühren an den Sehenswürdigkeiten
Fahrtstrecke
Selfoss - Hunkubakkar: ca. 200 km // 2:30 h
Übernachtungsmöglichkeiten
Das Hunkubakkar Guesthouse liegt perfekt und bietet hübsche kleinen Hütten in verschiedenen Ausführungen. Im Garten gibt es kleine Tische, an denen du picknicken kannst. Leider ist es auch nicht gerade günstig.
Tag 7 Südküste - Teil II
Mitten im Eis - Gletscherwanderung auf dem Falljökul

Der nächste Abschnitt der Ringstraße führt dich am größten Gletscher Europas, dem Vatnajökull vorbei. Dessen Eisschicht ist bis zu einem Kilometer dick! Was du von der Straße aus sehen kannst, sind nur die kleinen Gletscherzungen, ein absoluter Bruchteil dieses Riesen. Und die sind schon beeindruckend!
Eines der absoluten Highlights auf der Route ist eine Gletscherwanderung. Diese starten meistens in der Gegend um Skaftafell und führen auf den Falljökull. Es gibt aber auch ein paar Touren, die weiter östlich starten. Ich empfehle dir, eine Tour zu buchen, die mindestens 5 Stunden geht, da du nur so richtig weit auf den Gletscher kommst und auch die zerklüfteten Bereiche erkunden kannst, in denen du wirklich von Eis umgeben bist. Bei einem kürzeren "Glacier Walk" bleibst du eher auf dem unteren, flachen Bereich. Bei den längeren Touren gibt es eine kleine Lunchpause, bring dir also Verpflegung mit, die du dann zwischen Eishöhlen und eisigen Bächen zu dir nimmst.
Eine gute Auswahl an Touren findest du bei Arctic Adventures.
Wenn du nach der extrem coolen, aber auch anstrengenden Wanderung noch Energie hast, solltest du die Wanderung zum Svartifoss nicht verpassen. Dieser Wasserfall ist vor allem deshalb berühmt, weil er wunderschön eingerahmt von schwarzen Basaltsäulen und grünen Wiesen in die Tiefe stürzt. Der Wanderweg startet hinter dem Campingplatz am Skaftafell. Dein Auto kannst du einfach stehen lassen. Für die 4 km lange Wanderung solltest du etwas über eine Stunde einplanen.

Vom Gletscher aus hast du eine tolle Aussicht auf die umliegende Landschaft.

Die Wanderung zum Svartifoss ist anstrengend, aber lohnt sich.

Bei einer Gletscherwanderung kannst du auch Höhlen und Schluchten entdecken.
Was du sonst noch wissen musst:
Kosten
Glacier Hike ab 18.000 ISK (Glacier Walk günstiger)
Parkgebühren am Skaftafell
Fahrtstrecke
Hunkubakkar - Skaftafell - Unterkunft: ca. 100 km // 1:20 h
Übernachtungsmöglichkeiten
Such dir am besten eine Unterkunft zwischen Skaftafell und Jökulsarlón, um nicht zu viel hin und her fahren zu müssen. Empfehlenswert, aber nicht günstig, sind The Potato Storage und das ganz neu gebaute Fosshotel Glacier Lagoon.
Tag 8 Südküste - Teil III
Im Heuwagen zu den Papageientauchern

Nutze diesen Tag, um es nach der anstrengenden Tour auf dem Gletscher etwas ruhiger angehen zu lassen.
Bei einer Tour auf das Kap Ingólfshöfði ist es im Prinzip garantiert, dass du Papageientauer - auf englisch Puffins - siehst. Da das Kap nur bei Ebbe zugänglich ist, variieren die Startzeiten stark. Informiere dich daher unbedingt frühzeitig, um gut planen zu können.
Die Tour in das Naturschutzgebiet beginnt mit einer 30-minütigen Fahrt in einem alten Heuwagen, die allein schon ein Abenteuer ist. Dabei überquert ihr kleine Flüsse und eine riesige Sandfläche bevor ein kurzer, aber steiler Aufstieg auf die Insel führt. Danach ist es ein gemütlicher Spaziergang über das Kap, bei dem du unzählige Puffins sehen wirst. Nach einem ungefähr 90-minütigen Rundgang bringt dich der Heuwagen wieder zurück.
Einige Kilometer weiter östlich siehst du schon von der Straße aus einen weiteren Ausläufer des Vatnajökull, den Fjalljökull. Der Gletschersee, der sich am Fuß der Gletscherzunge bildet, die Fjallsarlón, ist zwar nicht so groß und berühmt wie die nur 10 km entfernte Jökulsarlón, aber auch sehr sehenswert. Hierher verirren sich viel weniger Touristen hin und du kannst auch mal ein paar Minuten ganz alleine am See spazieren gehen. Daher empfehle ich, den kleinen Abstecher auf jeden Fall zu machen.

Nimm ein gutes Teleobjektiv mit, wenn du Nahaufnahmen der Vögel machen möchtest.

Der Spaziergang am Kap führt ziemlich nah an den Klippen vorbei.

Im Heuwagen heißt es gut festhalten.

Die Eisberge und der See Fjallsarlón schimmern in mytischen Licht.
Was du sonst noch wissen musst:
Kosten
Ingólfshöfði Puffin Tour: 11.500 ISK
Fahrtstrecke
Unterkunft - Ingólfshöfði - Holmur: ca. 90 km // 1:10 h
Übernachtungsmöglichkeiten
Wir haben uns aus finanziellen Gründen dafür entschieden, zwei Nächte im Guesthouse Holmur zu übernachten. Es handelt sich um ein gemütliches Bed & Breakfast auf einem Bauernhof. Es gibt ein Restaurant, in dem auch Frühstück serviert wird. Geschenkt ist es auch nicht, aber Preis-Leistung stimmen.
Der Nachteil ist, dass du erst einmal an Jökulsarlón vorbeifährst, um am nächsten Tag die Strecke wieder zurückzufahren.
Tag 9 Südküste - Teil IV
Jökulsarlón und Diamond Beach - Eisberge soweit das Auge reicht

Wenn du schon an Jökulsarlón vorbeigekommen bist, hast du sie wahrscheinlich schon gesehen: Eisberge bis zu 15 m hoch, die in verschiedenen Farben schimmern - von hellblau über klassisch weiß bis durchsichtig oder schwarz von Vulkanasche.
Nimm dir unbedingt einen halben Tag Zeit, um die Magie dieses Ortes in Ruhe aufzusaugen. Dazu gehört auf jeden Fall ein Spaziergang entlang des Seeufers und einen Ausflug aufs Wasser. Die meisten Touristen entscheiden sich für eine Bootstour, ich bevorzuge jedoch die entschleunigte Variante: Einen Kayakausflug. So begibst du dich "auf Augenhöhe" mit den Eisbergen und ihre Größe ist noch beeindruckender. Außerdem stört kein Motorenlärm und die Gruppe ist viel kleiner.

Im Kayak kommst du den Eisbergen ganz nah.

Die schwarzen Streifen in den Eisbergen sind Zeugen vergangener Vulkanausbrücke.
Nach der Tour kannst du dich am Fish'n'Chips Stand stärken bevor du zwei weitere Spaziergänge runter zum Diamond Beach machst. Der erste führt dich auf 400 Metern den kürzesten Fluss Islands entlang, unter der Brücke durch. Beobachte unterwegs die auf dem Fluss treibenden Eisberge, manche sind ganz schnell, andere bleiben am Boden stecken und verursachen Stau. Ein lustiges Treiben. Wenn du Glück hast, taucht hier und da ein Seehund auf.
Laufe von dort ein Stück zurück und über die Brücke, um zum größeren Bereich des Diamond Beach zu gelangen. Die Eisberge aus der Lagune werden durch Wellen und Strömung auf der Westseite des Flusses an den Strand gespült und glitzern dort in der Sonne wie Diamanten - daher der Name. Nimm dir ruhig Zeit und laufe vom Aussichtspunkt einige hundert Meter den Strand entlang. Oft sind dort noch viel mehr große und kleine Eisbrocken zu finden und der Touristenstrom lässt mit jedem Meter nach.
Leider hat es bei uns geregnet, sodass das Glitzern ausgeblieben ist. Schön ist der Strand aber auch bei schlechtem Wetter. Vergiss nur nicht, dich angemessen zu kleiden, sonst wird es ungemütlich.

Je nach Wetterlage brechen die Wellen ganz schön heftig an den angespülten Eisbergen.

Wenn ein Eisbrocken so glasklar ist, liegt er noch nicht lange am Strand.
Was du sonst noch wissen musst:
Kosten
Parkgebühren bei Jökulsarlón
Bootstour auf der Gletscherlagune: ab 6900 ISK
Kayaktour auf der Gletscherlagune: 15.900 ISK
Fahrtstrecke
Holmur - Jökulsarlón - Holmur: ca. 100 km // 1:10 h
Übernachtungsmöglichkeiten
Wir haben uns aus finanziellen Gründen dafür entschieden, zwei Nächte im Guesthouse Holmur zu übernachten. Es handelt sich um ein gemütliches Bed & Breakfast auf einem Bauernhof. Es gibt ein Restaurant, in dem auch Frühstück serviert wird. Geschenkt ist es auch nicht, aber Preis-Leistung stimmen.
Der Nachteil ist, dass du erst einmal an Jökulsarlón vorbeifährst, um am nächsten Tag die Strecke wieder zurückzufahren.
Tag 10 Höfn und der Osten Islands
Durch die raue Fjordlandschaft

Der Osten Islands ist noch nicht so viel besucht wie der Rest des Landes und die meisten Touristen fahren einfach durch. Auch wir haben uns nicht lange dort aufgehalten, trotzdem gibt es ein paar schöne Orte, die du nicht verpassen solltest:
Mache dich morgens auf den Weg nach Höfn, der größten Stadt im Südosten des Landes. Decke dich mit Verpflegung ein und mache einen kurzen Spaziergang durch den Ort. Durch ihre Lage auf einer ganz schmalen Landzunge bietet die Stadt tolle Ausblicke auf das Festland.
Wenn du Höfn verlässt, führt dich die Ringstraße rund 250 km lang durch eine zerklüftete Fjordlandschaft. Lass die Gegend auf dich wirken und hetze dich mit der Fahrt nicht. Unterwegs gibt es immer wieder kleine Parkplätze, bei denen sich ein kurzer Stopp lohnt, zum Beispiel für ein Picknick am Green Rock.

Von Höfn aus hast du einen tollen Blick auf die Ausläufer des Vatnajökull.

Die Fjorde werden von kargen Bergen und Steinformationen eingerahmt.
Im Sommer kannst du den Rest der Strecke über den Pass 939 um ca. 70 km abkürzen, allerdings handelt es sich dabei um eine unbefestigte, recht enge Straße. Außerdem verpasst du so einen Großteil der schönen Fjorde. Ich würde also empfehlen, den längeren Weg auf der Ringstraße zu nehmen.
Nachdem die Ringstraße die Küste verlässt, kommst du zur Stadt Egilsstaðir am Lagarflót, einem sehr langen schmalen See. Mache noch einen kurzen Abstecher nach Osten in das kleine Städtchen Seyðisfjörður, bevor du auf der Westseite des Sees zum Hengifoss fährst.
Nach der langen Autofahrst kannst du bei der Wanderung hinauf zuden beiden Wasserfällen Litlanefoss und Hengifoss noch etwas Bewegung bekommen. Der Weg führt knapp 3 km stetig, aber sanft bergauf und an weiteren, kleinen Wasserfällen vorbei. Vergiss nicht, dich zwischendurch umzudrehen und den tollen Ausblick auf den See zu genießen. Vielleicht entdeckst du den Lagarfljótwurm, eine mystisches Seeschlange, die im See hausen soll. Der Rückweg ist fast derselbe, führt aber auf der anderen Seite des Flusses entlang. Insgesamt solltest du für die Wanderung 2,5 Stunden einplanen.

Um 22 Uhr waren wir am Hengifoss komplett allein.

Unterwegs siehst du mehrere kleine von Basaltsäulen eingerahmte Wasserfälle.
Was du sonst noch wissen musst:
Kosten
Parkgebühren am Hengifoss
Fahrtstrecke
Holmur - Seyðisfjörður - Hengifoss: ca. 300 km // 4:15 h
Übernachtungsmöglichkeiten
Die Hengifoss Lodge ist eine wunderschön gelegene Unterkunft für Selbstversorger. Leider ist sie nicht ganz billig, bietet aber einen tollen Ausblick auf den See und eine wunderbar ruhige Lage abseits der Touristenmassen. Nach einem langen Tag im Auto ist das genau das Richtige.
Tag 11 Fahrt zum Mývatn
Durchs Hochland in den Norden

Auch er nächste Tag hält einige Stunden im Auto für dich bereit. Es geht durch die Ausläufer des isländischen Hochlands rund 200 km entlang der Ringstraße bis zum viertgrößten See des Landes.
Auf den ersten ca. 50 km der Fahrt wirst du diverse Wasserfälle am Straßenrand sehen und wenn du noch nicht genug davon hast, kannst du nach ungefähr einer Stunde Fahrt einen kurzen Zwischenstopp am Rjúkandafoss machen.
Die nächste Etappe führt dich durch die Ausläufer des beeindruckenden Hochlandes. Halte unbedingt am "White Chair Carpark" und sauge die unwirkliche Atmosphäre inmitten der kargen Landschaft auf. Hier bekommst du bereits einen Eindruck davon, wie beeindruckendes das zentrale Hochland sein muss.

Am Rjúkandafoss kannst du eine kurze Pause einlegen.

Die Aussicht vom White Chair Carpark solltest du dir nicht entgehen lassen.
Wenn du die Hängebrücke über den Fluss Jökulsá á Fjöllum überquert hast, wird die Gegend langsam grüner und du näherst dich dem Ort Reykjalið am Mývatn. Ich empfehle dir, folgende coole Orte zu besuchen noch bevor du in deine Unterkunft eincheckst: Dettifoss (Ostseite), Krafla und Mt. Namafjall mit dem Hochtemperaturgebiet Hverarönd. Diese liegen mehr oder weniger auf dem Weg. Alternativ kannst du aber auch in den folgende Tagen Ausflüge dorthin machen.

Der Dettifoss ist einer der beeindruckendsten Wasserfälle in Island.

Den leuchtend blauen Krater Vití im Gebiet der Krafla kannst du in ca. 45 Minuten umrunden.
Was du sonst noch wissen musst:
Kosten
Parkgebühren an den Sehenswürdikeiten
Fahrtstrecke
Hengifoss - Reykjalið : ca. 200 km // 2:20 h (mit Abstecher zur Ostseite des Dettifoss: 255 km // 3:30 )
Übernachtungsmöglichkeiten
Um den Mývatn herum gibt es im Vergleich zum Rest des Landes recht viele Unterkünfte. Wir haben uns für Vogar Travel Service entschieden, eine vergleichsweise günstige Hostel, aber mit gut ausgestatteter Gemeinschaftsküche und sauberen Gemeinschaftsbädern. Für ein paar Tage war das vollkommen in Ordnung.
Tag 12 - 14 Mývatn
Rund um den Mückensee

Um die Gegend um den Mývatn in Ruhe zu erkunden solltest drei bis vier Tage einplanen. Dann kannst du einen ganztägigen Ausflug ins Hochland machen und den Diamond Circle abfahren.
Beachte, dass der Mývatn nicht ohne Grund "Mückensee" heißt: Ab Ende Juli wimmelt es hier nur so vor Fliegeviechern. Angeblich sollen diese aber nicht stechen. Wir hatten Glück und waren Mitte Juli vor Ort, kurz bevor die Larven schlüpfen, und haben keine einizige Mücke gesehen.
Unmittelbar am Mývatn selbst solltest du folgende Highlights nicht verpassen:
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Spaziergang durch die Pseudokrater im See
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das Lavafeld Dimmuborgir
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den Vulkankrater Hverfjall
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Grotagja - egal ob Game of Thrones Fan oder nicht
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Entspannen in den Mývatn Nature Baths
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ein Besuch im Hochtemperaturgebiet Hverarönd
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Rundgang um den Krater Vití des Krafla Vulkansystems

Baden ist im 44°C heißen Wasser in der Grjótagjá leider verboten. und auch nicht gesund.

Die Steinformationen bei Dimmuborgir sind wirklich beeindruckend.
Vom Mývatn aus kannst du zwei tolle Tagesausflüge unternehmen. Nummer Eins: Mach eine Fahrt ins Hochland.
Wenn du mit einem Allradfahrzeug unterwegs bist, darfst du die berüchtigten F-Straßen zwar grundsätzlich selber fahren. Je nach Strecke triffst du dabei aber auf Furten und Schlaglöcher so tief wie ein Autoreifen. Daher empfehle ich eine geführte Tour ins zentrale Hochland. Diese werden sowohl in Südisland als auch hier im Norden angeboten.
Wir sind mit Myvatn Tours zur Askja gefahren, einem riesigen Vulkansystem. Das Ziel ist der Calderasee Öskjuvatn mit dem direkt angrenzenden Krater Víti (nicht zu verwechseln mit dem Krater Víti des Kraflasystems direkt am Mývatn). Je nach Säuregehalt und Temperatur kann man im Víti baden. Leider war dies nicht möglich, als wir da waren.
Ich bin kein großer Fan solcher Touren, da ich mich immer etwas gehetzt fühle. Wenn es dir aber anders nicht möglich ins Hochland zu gelangen, solltest du eine solche Tour machen, denn diese unwirkliche Region solltest du dir nicht entgehen lassen.

Der Víti der Askja schimmert milchig blau während der Öskjuvatn kristallklar ist.

Auf einer Hochlandtour bekommst du ganz verschiedene EIndrücke dieses kargen Gebietes.
Der zweite Tagesausflug ist die circa 260 km lange Rundfahrt "Diamond Circle". Die reine Fahrtzeit beträgt ca. vier Stunden.
Vom Mývatn aus, der übrigens offiziell auch ein Stopp auf dem Diamond Circle ist, führt die Route nach Norden nach Húsavík. Die Stadt rühmt sich selbst als Whale Watching Capital of Europe und das wohl zu Recht. Bei den angebotenen Touren ist eine Walsichtung nahezu garantiert. Buche die Tour auf jeden Fall vorab, zum Beispiel bei North Sailing. Anschließend kannst du noch das Whale Museum besichtigen und in einem der Restaurant am Hafen einen Snack nehmen.
Von Húsavík aus geht es entlang der Küste bis zur Ásbyrgi-Schlucht, einer hufeisenförmigen, von bis zu 100 m hohen Felswänden eingerahmten Schlucht. Nimm dir eine gute Stunde Zeit und spaziere durch den Wald aus silbernen Birken.
Auf dem Weg zurück zum Mývatn musst du dich entscheiden, ob du östlich oder westlich des Flusses Jökulsá á Fjöllum fahren möchtest. Die Straße auf der Westseite ist eine normale asphaltierte Straße, die Straße auf der Ostseite hingegen eine lange, unebene Schotterpiste. Auf beiden Straßen gibt es einen Parkplatz am Dettifoss, einem der größten Wasserfälle Europas. Der Parkplatz auf der Westseite ist häufig überlaufen und noch viel touristischer als der auf der Ostseite, dafür natürlich besser zu erreichen. Ich würde dir empfehlen, die Ostseite schon auf der Fahrt vom Hengifoss zum Mývatn zu besuchen und auf dieser Tour die Route entlang des Westufers zu nehmen.
Wenn du mehr über diese Route und die Highlights, die dich dort erwarten, erfahren möchtest, lies doch meinen Artikel über den Diamond Circle.

In der Ásbyrgi-Schlucht sieht es plötzlich ganz anders aus als im Umland.

In den Gewässern vor Húsavík kannst du zum Beispiel Buckelwale sehen.
Was du sonst noch wissen musst:
Kosten
Hochlandtour: 33.500 ISK
Mývatn Nature Baths Eintritt: ab 51,00 € bei GetyourGuide
Whale Watching ab 12.990 ISK
Parkgebühren an den Sehenswürdigkeiten
Fahrtstrecke
Tour um den Mývatn ca. 30 km // 45 Minuten
Diamond Circle ca. 260 km // 4:00 Stunden
Übernachtungsmöglichkeiten
Um den Mývatn herum gibt es im Vergleich zum Rest des Landes viele Unterkünfte. Wir haben uns für Vogar Travel Service entschieden, eine vergleichsweise günstige Hostel, in der auch viele Familien unterkamen. Für ein paar Tage war das vollkommen in Ordnung.
Tag 15 - Fahrt nach Akureyri
Die Stadt am Fjord

Nachdem du die Gegend um den Mývatn ausgiebig erkundet hast, führt dich die Ringstraße nach Akureyri, der viertgrößten Stadt Islands.
Unterwegs solltest du unbedingt am Goðafoss halten, meiner Meinung nach einer der schönsten Wasserfälle des Landes. Häufig wird dieser auch noch zum Diamond Circle hinzugezählt. Laufe unbedingt beide Seiten des Flusses entlang, auch die von Touristen oft vernachlässigte Nordseite.
Auf dem weiteren Weg nach Akureyri musst du dich entscheiden, ob du den mautpflichtigen Vaðlaheiðargöng Tunnel nehmen möchtest oder die 16 km längere Strecke entlang des Ostufers des Eyjafjörður. Wir haben den Umweg genommen und die Ausblicke auf der Route entschädigen definitiv für die zusätzliche Zeit.
Nimm dir den restlichen Tag Zeit, um in Ruhe durch das gemütliche Akureyri zu schlendern, die außergewöhnlichen Gebäude zu betrachten, die Kirche zu besichtigen und einfach die Zeit am Fjord zu genießen. Zum Sonnenuntergang kannst du zum "Sunset View Point" am Südende des Fjordes fahren und den Tag dort ausklingen lassen.

Der Goðafoss ist einer meiner Lieblingswasserfälle in Island.

In Akureyri sorgen solche hübschen Häuser für eine gemütliche Atmosphäre.

In Akureyri zeigen alle Ampeln ein rotes Herz. <3
Was du sonst noch wissen musst:
Kosten
Parkgebühren am Goðafoss
Fahrtstrecke
Mývatn - Akureyri: ca. 85 km // 1:15 h
Übernachtungsmöglichkeiten
In Akureyri kannst du dir zum Beispiel eines dieser Apartments nehmen. Die Innenstadt ist fußläufig erreichbar und kostenlose Parkplätze findest du direkt vor der Tür.
Tag 16 - Fahrt nach Borgarnes
Trolle, Robben und ein blauer Fluss

Wenn du Akureyri verlässt, steht dir die längste Autofahrt der Reise bevor. Du kannst natürlich auch unterwegs noch eine weitere Übernachtung einschieben, meiner Meinung nach lohnt dies aber nicht, da der Norden nicht so viele Highlights zu bieten hat und ich die Zeit eher für andere Regionen verwenden würde.
Was sich aber durchaus lohnt, ist ein Abstecher auf die Halbinsel Vatnsnes. Dort kannst du die verrückte Felsformationen Hvítserkur (der Legende nach ein versteinerter Troll) und mehrere Robbenkolonien sehen und dir ein bisschen die Beine vertreten. Beachte, dass die Straße über die Halbinsel nicht asphaltiert ist, was bei Starkregen wie wir ihn hatten nicht angenehm zu fahren ist.
Von den Halbinseln im Norden führt die Ringstraße nun auf der Westseite des Landes wieder nach Süden in Richtung Reykjavík. Um nach Snæfellsnes zu gelangen hast du zwei Möglichkeiten: die Abkürzung über die Schotterstraße Nr. 59 oder die längere Route über Borgarnes. Da mir im Vorfeld von Route 59 abgeraten wurde, haben wir uns für den längeren Weg entschieden.
Dieser führt dich noch in die Nähe von zwei weiteren absolut sehenswerten Wasserfällen: Barnafoss und Hraunfossar. Beide Wasserfälle schimmern wunderschön in hellblau, genau wie der Fluss, in den sie münden. Eine weitere Besonderheit: die Hraunfossar scheinen aus dem Nichts zu kommen. Es gibt keinen offensichtlichen Zufluss, aus dem sie speisen, da dieser unterirdisch verläuft.
Am Parkplatz der Wasserfälle gibt es ein nettes Café, in dem du dich für die letzte Etappe stärken kannst.

Den Robben auf Vatnsnes macht das Wetter nichts aus.

Die Hraunfossar erstrecken sich über eine Länge von einem Kilometer.

Der Barnafoss schlängelt sich durch interessante Gesteinsformationen.
Was du sonst noch wissen musst:
Kosten
Keine! (aber Tanken wird nötig sein...)
Fahrtstrecke
Ákureyri - Vatnsnes - Hraunfossar - Hestaland: 490 km // 6:00 h
Übernachtungsmöglichkeiten
Nach diesem langen Tag im Auto bietet sich eine Übernachtung im Hestaland Guesthouse an, wo du im Whirlpool auf der Terrasse entspannen kannst. Achtung: die Küche darf nur in der Nebensaison von Gästen genutzt werden. In der Hochsaison solltest du dich anderweitig verpflegen.
Tag 17 - 18 Snæfellsnes
Island in Miniatur

Die Halbinsel Snæfellsnes wird nicht umsonst Island in Miniatur genannt. Hier findest du fast alles, was du auch im Rest der Insel findest, nur eben etwas kleiner. Außerdem gibt es auch ein paar coole Orte, die du so woanders nicht findest und die Chance für Tierbeobachtungen sind ebenfalls recht hoch. Nimm dir am besten zwei volle Tage Zeit, um die Region zu erkunden. Nicht verpassen solltest du folgende Highlights:
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Gerðuberg Cliffs: eine Klippe aus bis zu 14 m hohen Basaltsäulen. Nimm unbedingt auch den Weg nach oben.
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Bjarnafoss: ein sehr dünner, aber 80 m hoher Wasserfall. Nach dem Aufstieg hast du einen tollen Blick über die Landschaft.
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Búðir: Der Ort ist bekannt für seine sehr malerisch gelegene schwarze Kirche, die vor den Bergen im Hintergrund ein äußerst schönes Fotomotiv abgibt. Nimm einen der Spaziergänge, die ein Stück weg vom Trubel führen.
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Kirkjufell: Game of Thrones Fans werden den "Berg wie eine Pfeilspitze" sicher kennen. Aber auch wenn du die Serie nicht kennst, ist der Berg mit seinem Wasserfall im Vordergrund einen Besuch wert.
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Svöðufoss: ein Spaziergang über Stock und Stein führt rauf zum Wasserfall.
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Svörtuloft: für mich einer der coolsten Orte auf der Halbinsel. Wegen der Anfahrt über eine kilometerlange Schotterposte lassen viele Touristen ihn aus, sodass du hier gute Chancen hast, mal allein zu sein. Wenn du Glück hast, siehst du Papageientaucher.
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Saxhóll Krater: Erklimme auf der Himmelstreppe einen erloschenen Vulkan.
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Djúpalónssandur: Der wunderschöne Kiesstrand ist leider überlaufen, bietet aber eine wirklich schöne Kulisse für die Wrackteile eines gestrandetes Bootes, die überall verstreut liegen.
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Rauðfeldsgjá Gorge: eine schmale Schlucht, in die du hineinklettern kannst. Unbedingt wasserfeste Schuhe anziehen.

Wenn du bei Djúpalónssandur etwas vom Hauptstrand weggehst, findest du ruhigere Abschnitte.

Der orangene Leuchtturm Svörtuloft bildet einen tollen Kontrast zur schwarzen Lava drumherum.

In der Rauðfeldsgjá Gorgebist du von Felswänden umgeben.
Bei deinen Recherchen wirst du vermutlich auch auf folgende Orte auf Snæfellsnes stoßen. Sie sind auch sehenswert, solltest du aus Zeitgründen jedoch ein paar Sehenswürdigkeiten auslassen müssen, kannst du meiner Meinung nach am ehesten auf diese verzichten:
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Ytri Tunga: einer der wenigen weißen Strände in Island - gut geeignet für ein Picknick unter den strengen Augen einer Robbenkolonie.
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Bærfoss: ein Wasserfall, der eingerahmt von Lupinen über die Klippen stürzt.
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Lóndrangar: laut Legende handelt es sich bei der Steinsformation um eine Trollfestung.
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Arnarstapi: ein kleiner Fischerort mit schöner Aussicht auf die Klippen.
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Leuchtturm von Stykkishólmur: Die Hauptstadt von Snæfellsnes ist ein netter kleiner Ort von dessen Leuchtturm aus du einen schönen Blick über die Bucht und die Halbinsel hast.
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Snæfellsjökull: Auch auf diesem Gletscher werden Wanderungen und Pistenraupentouren angeboten.

Die Gesteinsformation Londrangar ist wie so vieles auf Island vulkanischen Ursprungs.

Der goldene Strand Ytri Tunga bietet schöne Ausblicke auf die Landschaft.
Was du sonst noch wissen musst:
Kosten
Parkgebühren an einigen Sehenswürdigkeiten
Fahrtstrecke
Von Hestaland einmal um die Halbinsel Snæfellsness bis Stykkishólmur: 260 km // 3:55 h
Übernachtungsmöglichkeiten
Such dir am besten eine Unterkunft, die es dir ermöglicht die Sehenswürdigkeiten gut auf die zwei Tage aufzuteilen, zum Beispiel in der Gegend rund um Búðir.
Wir selbst waren für eine Nacht im einfachen Ferienhaus Vatnsás 10 in Stykkishólmur, was vollkommen in Ordnung war, aber dazu geführt hat, dass wir ein paar Strecken doppelt fahren mussten.
Tag 19 - Fahrt nach Keflavík
Zurück zum Flughafen

Je nachdem wie du deine Zeit auf Snæfellsnes geplant hast und wo du deine Unterkunft liegt, kannst du am letzten Morgen deiner Tour noch einen günstig gelegenen Ort besuchen, zum Beispiel die Gerðuberg Cliffs oder, so wie wir, den Leuchtturm in Stykkishólmur. Anschließend solltest du dich nicht zu spät auf den Weg nach Keflavík machen, wo du am Flughafen deinen Mietwagen abgibst.
Wir haben uns entschieden, noch eine Nacht in Keflavík selbst zu verbringen. Das würde ich aber nur empfehlen, wenn dein Flug zu früh geht, um ihn am Tag der Abreise von Snæfellsnes zu erwischen. Extra einen Tag später zu fliegen lohnt meiner Ansicht nach nicht, da die Stadt nicht so viel zu bieten hat.
Den Abend in der Stadt kannst du bei einem Spaziergang an der Promenade mit schönem Ausblick auf den Gletscher Snæaefellsjökull genießen und im Anschluss deine Reise in einem der sehr leckeren, wenn auch teuren Fischrestaurants ausklingen lassen.
Solltest du dich entscheiden, eine Nacht zu bleiben, musst du dir überlegen, ob du den Mietwagen noch am Abend oder erst am nächsten Morgen abgibst. Da die Mietwagen so teuer sind, haben wir uns den Wagen über Nacht gespart, das Gepäck vor der Abgabe im Hotel vorbeigebracht und sind anschließend mit einem e-Scooter vom Flughafen durch die Landschaft zurück in die Stadt gefahren. Das ist günstiger als ein Taxi zu nehmen und macht auch mehr Spaß.
Was du sonst noch wissen musst:
Kosten
Fahrt vom Flughafen in die Stadt: e-Scooter ca. 6,00 € p. P. // Taxi ca. 20 € // Bus ca. 8 € p. P.
Fahrtstrecke
Stykkishólmur - Keflavík : 215 km // 2:45 h
Übernachtungsmöglichkeiten
Unsere Unterkunft in Keflavík kann ich leider nicht empfehlen.
Achte aber darauf, dass deine Unterkunft einen Shuttle-Service anbietet, der dich am nächsten Morgen zum Flughafen bringt.
Tag 20 - Rückflug
Ausblick auf die Vulkanlandschaft

Wenn dein Flug morgens geht, wirst du vorher nicht mehr viel machen. Lass dich von der Unterkunft zum Flughafen bringen und achte darauf, dass du genug Zeit einplanst.
Vom Flugzeug aus hast du bei gutem Wetter noch einmal einen tollen Blick auf die vulkanisch sehr aktive Halbinsel Reykjanes. Vielleicht hast du ja sogar Glück und du kannst einen Ausbruch live sehen. Da es auf Reykjanes in den letzten Jahres zu überdurchschnittlich vielen Ausbrüchen gekommen ist, sind die Chancen gar nicht so gering.
Moment mal - Island ohne die Blaue Lagune?
In den meisten Artikeln über Island wird die Blaue Lagune auf der Halbinsel als absolutes Must-Do angepriesen. Wir haben uns aus folgenden Gründen dagegen entschieden, dort hinzufahren:
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Es lag nicht auf dem Weg.
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Wir hatten gehört, dass die blaue Lagune extrem touristisch und überlaufen ist, auch weil die Tagestouristen aus Reykjavík hier herkommen.
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Die Preise sind selbst für isländische Verhältnisse echt happig.
Als Alternative haben wir uns die Mývatn Nature Baths ausgesucht und waren auch damit vollkommen glücklich. Während du in der blauen Lagune zwischen beeindruckenden Lavafeldern im Wasser treibst, hast du bei den Nature Baths am Mývatn einen tollen Blick über den See und kannst den Sonnenuntergang genießen.
Die Mývatn Nature Baths sind inzwischen sicher auch Geheimtipp mehr, aber für uns war dort das Preis-Leistungs-Verhältnis einfach besser. Einen Besuch in einem der beiden Bäder empfehle ich dir auf jeden Fall! Überlege dir einfach, welches Bad dir mehr zusagt und entscheide dich für eines von beidem.
Alternative Routen
Du hast leider nicht ganz so viel Zeit für deine Reise durch Island? Dann mach doch folgendes:
Besuche den Golden Circle als einen Tagesausflug und spare dir die Übernachtung auf der Route.
Lass den Diamond Circle aus und mache eine Whale Watching Tour stattdessen in Reykjavík. So sparst du einen Tag.
So schade es wäre, aber du kannst zwei Tage sparen, wenn du Snæfelsnes nicht besuchst, da du die wichtigsten Highlights des Landes entlang der Ringstraße findest .
Du hast noch ein bisschen mehr Zeit für die Route? Hier sind ein paar Anregungen, wie du ein paar zusätzliche Tage sinnvoll nutzen kannst:
Wie wäre es mit einem Abstecher in die Westfjorde? Dieses große Gebiet, in dem du kaum befestigte Straßen findest, soll ich für eine mehrtägige Erkundung lohnen. Leider hatten wir selbst keine Zeit dafür.
Mache einen Abstecher auf die Vestmannaeyjar, eine kleine Inselgruppe vor der Südküste Islands.
Und sonst so?
Hier kommen noch ein paar allgemeine Tipps für deine Zeit in Island.
In Island gilt vor allem eins: Weg von den Touristenmassen! Nimm dir an den verschiedenen Sehenswürdigkeiten Zeit, den Pfad auch mal ein paar Meter weiter zu laufen als die Bustouristen es tun. So hast du etwas mehr Ruhe, siehst vieles auch noch einmal aus einer anderen Perspektive und entdeckst vielleicht sogar noch ein kleines Highlight, mit dem du gar nicht gerechnet hast.
Island ist teuer. Sehr teuer. Vor allem Alkohol und Restaurants sprengen schnell das Reisebudget. Daher empfehle ich dir, zwischendurch Ferienwohnungen oder Bed & Breakfasts zu buchen, in denen du selbst kochen und somit eine Menge Geld sparen kannst. Auch hin und wieder eine Unterkunft mit Gemeinschaftsbad zu buchen, kann die Reisekasse entlasten.
Vielleicht fragst du dich, ob ein Allradwagen für deine Islandtour nötig ist? Wir haben die hier vorgestellte Tour mit einem Toyota Aygo gemacht und es war kein Problem. Selbst die Tour durch den Matsch auf Vatnsnes und die ewig langen Schotterpisten zum Dettifoss und Svörtuloft waren zwar nervenaufreibend, aber im Endeffekt kein Problem. Ein 4WD benötigst du also eigentlich nur, wenn du planst, selbstständig ins Hochland zu fahren.
Das waren meine Tipps für eine coole Rundreise durch Island
Warst du auch schonmal auf Island und hast noch weitere Tipps? Warst du vielleicht schonmal in den Westfjorden?
Oder hast du noch Fragen zu Island?
Schreib es in die Kommentare. Ich bin gespannt!