
Die besten Orte für Tierbeobachtungen in Island
Bei einer Reise durch Island kannst du eine Menge Tiere beobachten, wenn du weißt wo du hingucken musst. Die meisten Menschen, die nach Island kommen, wollen wahrscheinlich vor allem Wale und Papageientaucher sehen. Neben diesen beiden Touristenlieblingen gibt es aber noch viele andere Tiere zu entdecken.
In diesem Guide stelle ich dir vor, wo du welche Wildtiere du beobachten kannst. Zusätzlich dazu gibt es natürlich noch viele domestizierte Tiere wie Rinder, Schafe und die berühmten Islandpferde.
Du möchtest eine Rundreise durch Island machen? Dann lies doch diesen Artikel mit meinen Reisetipps für eine dreiwöchige Tour entlang der berühmten Ringstraße.
Auf einen Blick
Welche wilden Tiere kann ich in Island sehen?
Auf und um Island kannst du mit ein bisschen Glück unter anderem folgende Wildtiere beobachten:
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Wale, insbesondere Buckelwale
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Robben, insbesondere Seehunde
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Papageientaucher
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weitere Vögel, wie Trottellummen und Skúas
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Polarfüchse
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Rentiere
Wo kann ich Wildtiere in Island sehen?

Wildlebende Tiere können dir auf Island grundsätzlich überall begegnen. Je ruhiger der Ort ist, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass sich ein Tier blicken lässt.
Die meisten Tiere findest du entlang der Küsten, da dort die Bedingungen für Vögel und natürlich für Wale und Robben am besten sind. Ausnahmen bilden die Rentiere in Ostisland, die Vögel auf dem Diamond Circle und Polarfüchse.
Die Karte bietet dir einen ersten Überblick darüber, wo die Chancen für eine Tiersichtung gut stehen. Im folgenden Artikel stelle ich dir im Detail vor, wo du welches Tiere wahrscheinlich entdecken kannst.
Welche Rolle spielt die Jahreszeit für die Tierbeobachtung in Island?
Manche Tiere, wie Wale und Robben, kannst du das ganze Jahr über beobachten, während andere Tiere eher Saisonbesucher sind. Insbesondere einige Vogelarten, unter anderem auch die beliebten Papageientaucher, kommen nur im Sommer zum Brüten vorbei.
Wenn du also ganz bestimmte Tiere sehen willst, informiere dich vorab, ob diese zur Zeit deiner Reise auch zu sehen sind.
Wale in Island

Obwohl Island als eine der wenigen Nationen der Welt kommerziellen Walfang erlaubt, ist das Land einer der besten Orte der Welt, um Wale zu beobachten.
Vor allem im Sommer tummeln sich um die gesamte Insel herum bis zu 20 verschiedene Wal- und Delfinarten, sodass du an verschiedenen Orten eine Whale Watching Tour machen kannst. Aber auch im Winter kannst du an einigen Orten Wale beobachten. Die Seite icewhale.is gibt einen ganz guten Überblick über die wichtigsten Walarten des Landes.
Je nach gewählter Option dauert eine Whale Watching Tour zwischen 2 und 4 Stunden. Die Preise liegen bei ungefähr 100 Euro.
Husavík
Die Stadt Husavík im Norden der Insel gilt als Whale Watching Capital of Europe und ist DIE Anlaufstelle für Walbeobachtung in Island. Hier findest du verschiedene Anbieter und eine Walsichtung ist fast garantiert. Der Anbieter North Sailing bietet auch Eco-Tours auf einem alten Segelschiff an, die die Wale weniger stören sollen.
Sehr wahrscheinlich sind Sichtungen von Buckelwalen und Zwergwalen. Seltener halten sich auch Finnwale, Schweinwale und Delfine in der Skjalfandi Bucht vor der Stadt auf. In den letzten Jahren haben auch die Sichtungen von Blauwalen in den Gewässern vor der Stadt zugenommen. Die Chancen dafür sind zwischen Mitte Juni und Mitte Juli am besten. Insgesamt ist die Skjalfandi Bucht bekannt dafür, dass hier viele verschiedenen Walarten beobachtet werden können, da die Wanderrouten einiger Arten hier vorbeiführen.
Übrigens: Whale Watching in Husavík lässt sich wunderbar mit dieser Tour auf dem Diamond Circle verbinden.

Bei einer Whale Watching Tour bekommst du auch noch tolle Ausblicke auf die Küste Islands.
Snæfellsnes
Auch auf der Halbinsel Snæfellsnes gibt es gute Bedingungen für Whale Watching. Die Touren starten im Norden der Halbinsel: im Sommer in Olafsvík, im Winter in Grundarfjörður. Der Anbieter ist Laki Tours.
In den Gewässern vor der Halbinsel sieht man vor allem Zwergwale, manchmal auch Orcas oder Pottwale.
Wenn du nicht ganz so viel Zeit in Island verbringst und nicht die ganze Insel bereist, ist Whale Watching von Snæfellsnes aus eine gute Alternative zu Husavík. Von Reykjavík aus fährst du nämlich nur ungefähr 2,5 Stunden bis zur Halbinsel nördlich der Stadt.
Reykjavík
Selbstverständlich kannst du auch von der Hauptstadt Islands aus Whale Watching Touren unternehmen. Es gibt verschiedene Anbieter, die ihre Touren unterschiedlich gestalten: von großen Schiffen bis zu kleinen Speedbooten ist alles dabei. Touren starten für gewöhnlich am Alten Hafen. Am besten verschaffst du dir bei Get Your Guide einen Überblick über die Angebote.
Vor Reykjavík sind Sichtungen von Weißschnauzendelfinen, Buckelwalen, Schweinswalen und Minkwalen am wahrscheinlichsten.
Ich habe die Touren ab Reykjavík leider als deutlich kommerzieller und touristischer wahrgenommen als an anderen Orten des Landes. Extrem viele Menschen, schnelle Boote, ... Mir ist das zu hektisch. Wenn du nur Reykjavík besuchst, ist dies ein schöner Ausflug, wenn du jedoch auch nach Husavík oder Snæfellsness fährst, würde ich dir empfehlen, lieber dort eine Tour zu machen.
Akureyri
Die hübsche Stadt Akureyri liegt direkt am lang gezogenen Eyjafjörður. So schön diese Lage ist, für das Whale Watching hat sie einen Nachteil: Man muss erst ein Stück den Fjord entlangfahren, um in die Regionen zu kommen, in denen die Wale sich aufhalten. Damit dies in der Kürze der Zeit machbar ist, nutzen die meisten Anbieter Schnellboote, was ich persönlich nicht so schön finde.
Eine Alternative ist eine Tour mit North Sailing ab Árskógssandur, 30 Minuten nördlich von Akureyri.
Im Eyjafjörður kannst du wie von Husavík aus mit großer Wahrscheinlichkeit Buckelwale sehen. Außerdem halten sich Minkwale und Delfine in den Gewässern auf. Wenn es in deine Reisepläne passt, würde ich dir aber die Tour ab Husavík empfehlen.
Robben in Island

In Island findest du vor allem zwei Robbenarten: Seehunde und Kegelrobben. Beide Arten leben das ganze Jahr über in den Gewässern und an den Ufern des Landes.
Um die Tiere zu sehen, benötigst du keine geführte Tour, da du sie problemlos alleine findest. Dafür eignen sich vor allem folgende Orte:
Ytri Tunga auf Snæfellsnes
Der goldene Strand Ytri Tunga ist für sich schon eine Besonderheit, da fast alle andere Strände Islands schwarz sind. Dieser hier ist jedoch gold-gelb.
Auf den kleinen Felsen vor dem Strand tummeln sich sowohl Seehunde als auch Kegelrobben und genießen die Sonne. Je nach Stand der Gezeiten sind sie besser oder schlechter zu beobachten. Wenn du dich entscheidest, ein bisschen die Felsen entlang zu klettern, achte bitte unbedingt darauf, die Tiere nicht zu stören.

Beobachte die Robben am besten mit einem Fernglas oder Teleobjektiv aus der Ferne.

Wenn du sie nicht störst, kannst du die Tiere eine ganze Weile beim Entspannen beobachten.
Halbinsel Vatnsnes
Auf der Halbinsel im Norden des Landes gibt es ebenfalls einige Robbenkolonien. Nimm dir deshalb auf deiner Rundreise ruhig den halben Tag Zeit, den dieser Umweg kostet. Sei dir dabei bewusst, dass die Straße auf der Halbinsel nicht asphaltiert ist und vor allem bei schlechtem Wetter zu einer Matschpartie werden kann.
Die meisten Robben wirst du auf der Westseite von Vatnsnes sehen. Dort findest du immer wieder Schilder, die dich auf günstig gelegene Parkplätze aufmerksam machen und manchmal gibt es sogar kleine Beobachtungshütten, wofür wir bei strömendem Regen sehr dankbar waren.

Aus den Beobachtungshütten heraus hast du einen guten Blick auf die Felsen.

Der Parkplatz bei Illugastaðir ist nicht zu übersehen.
Jökulsarlón
Auch an der berühmten Gletscherlagune, die du wahrscheinlich sowieso besuchen wirst, sind die Chancen für eine Robbenbegegnung nicht schlecht.
Bei uns hat leider nur eine einzige Robbe mal kurz den Kopf aus dem Wasser gesteckt, an manchen Tagen sind aber wohl richtig viele zu beobachten. Wenn du also sowieso dort bist: Wende die Augen auch mal von den beeindruckenden Eisbergen ab und scanne das Wasser nach Köpfen und Flossen.

Na, entdeckst du die Robbe?
Papageientaucher in Island

Die süßen, kleinen, auf den ersten Blick ungeschickten Puffins haben mein Herz in Nullkommanichts erobert. Wenn man den Tieren beim Starten oder Landen zuguckt, kommt man kaum umhin, Mitleid zu haben, so ungeschickt sieht es aus. Im Wasser sind die Vögel hingegen wahre Meister! Sie können bis zu 60 m tief tauchen und fangen bei einem Tauchgang oft bis zu 5 oder 6 Fische gleichzeitig.
Rund 60 % der weltweiten Papageientaucherpopulation nistet in Island. Zwischen Mai und August sind sie über die ganze Insel verteilt an den Klippen zu sehen, wenn man weiß, worauf man achten muss:
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Puffins bauen ihre Nester meist in den oberen Bereichen der Klippen.
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In den Morgen- und frühen Abendstunden herrscht reges Treiben, wenn die Vögel zur Jagd aufbrechen bzw. zurückkehren. Tagsüber ist oft weniger los.
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Papageientaucher nisten nur da, wo sich weitere andere ihrer Art niederlassen, daher gibt es große Kolonien. Einen einzelnen Papageientaucher zu sehen, passiert eher selten.
Die folgenden gut zu erreichenden Orte sind besonders bekannt für ihre Puffin-Kolonien. Auch in den Westfjorden gibt es große Kolonien, da die meisten Touristen dort jedoch nicht vorbeikommen, stelle ich dir hier die Orte vor, die du entlang der Ringstraße sowieso erreichst. Einige kannst du selbstständig erkunden, bei anderen musst du eine geführte Tour machen.
Kap Ingólfshöfði
Dieses Kap vor der Südinsel Islands beherbergt im Sommer tausende nistende Seevögel, darunter auch hunderte Papageientaucher.
Da das Kap Ingólfshöfði in Privatbesitz ist, kannst du dort nur mit einer geführten Tour hingelangen. Ein alter Heuwagen bringt dich bei Ebbe über eine risiege Sandfläche zum Kap, wo du noch einen kurzen, aber steilen Aufstieg meistern musst, bevor dich dann ein 90-minütiger Spaziergang erwartet. Die Anreise alleine ist den Ausflug wert.
Beim Spaziergang entlang der Klippen kommst du bis auf weniger Meter an die Vögel heran, da sie kaum Scheu vor Menschen haben. Gehe aber bitte unbedingt respektvoll mit den Tieren um, ärgere sie nicht und versuche nicht sie zu berühren!
Die Tour zum Kap kannst du zum Beispiel bei Arctic Adventures buchen.

Wenn du Glück hast, siehst du einen Puffin mit seiner Beute.

Die Vögel lassen dich ziemlich nah rankommen. Wichtig: Erschrick sie nicht!

Der Heuwagen bringt dich durchs Wasser.
Kap Dyrhólaey
Am ebenfalls an der Südküste Islands gelegenen Kap Dyrhólaey stehen die Chancen ganz gut, Puffins ohne geführte Tour sehen zu können. Wir waren leider genau mittags vor Ort und haben nur zwei Tiere gesehen, die einmal kurz kamen und direkt wieder wegflogen.
Wenn die Vögel abends von der Nahrungssuche zurückkommen, soll die Beobachtung jedoch sehr leicht sein.
Tipp: Da du vom Kap aus einen tollen Ausblick auf den Reynisfjara Strand hast, lohnt sich der Abstecher auf jeden Fall, selbst wenn du keine Puffins siehst.

Ein einzelner Puffin zeigte sich uns zur Mittagszeit.
Svörtuloft
Dieser von Touristen oft nicht beachtete Ort auf der Halbinsel Snæfellsnes war für eine große Überraschung, da wir gar nicht damit gerechnet hatten, hier Tiere zu sehen.
Nachdem du dich über die kilometerlange Gravel Road gekämpft und deinen Wagen am Parkplatz abgestellt hast, kannst du einige Meter die Klippen entlang laufen. Wenn du dich ganz vorsichtig der Klippe näherst und über die Kante schaust, entdeckst du in den Felsen diverse Vögel, unter anderem eben auch Puffins. Da die Klippen aus schwarzen Lavagestein bestehen, bilden die orangenen Schnäbel und Füße der Vögel einen tollen Farbkontrast.
Achtung: Sei an den Klippen extrem vorsichtig! Knie oder lege dich bei Bedarf hin, um auf keinen Fall zu stürzen, und teste immer vorsichtig, ob der Boden auch fest ist.

Sehr süß ist es, wenn die Tiere ihre Beute miteinander teilen.

Ein Papageientaucher im Flug sieht irgendwie immer etwas unbeholfen aus.
Puffins vom Wasser aus: Husavík und Reykjavík
Viele Papageientaucher nisten nicht auf dem Festland, sondern in Felsen mitten im Meer. Um die Vögel dort zu beobachten, musst du im Regelfall einen Bootsausflug machen. Die meisten Anbieter haben Ferngläser an Bord, die die Beobachtung erleichtern.
Die bekanntesten Orte für Bootstouren zu Puffinfelsen sind:
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Von Reykjavík aus zu den Inseln Lundey, Engey oder Akurey, z. B. mit SpecialTours.
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Von Husavík aus zum Felsen Lundey, auf dem jeden Sommer geschätzt100.000 Papageientaucher nisten. North Sailing bietet eine Kombi-Tour mit Whale Watching an.

Bei unserer Whale Watching Tour schwamm ein Puffin gemütlich neben dem Boot.
Grundsätzlich können sich überall auf dem Wasser immer mal wieder Papageientaucher blicken lassen. Vor allem tagsüber ist die Wahrscheinlichkeit, sie bei der Jagd auf dem Wasser zu sehen, teils größer als an Land.
Weitere Vögel in Island

Auch wenn die bunten Papageienbunter wohl die bekanntesten und beliebtesten Vögel in Island sind, kannst du im ganzen Land noch unzählige weitere große und kleine Vogelarten beobachten.
Da ich selbst keine Vogelkennerin bin, kann ich dir gar nicht genau sagen, welche Tiere das immer so waren, die mir vor die Linse geflogen sind, aber ich finde das auch gar nicht so wichtig. Mir reicht es, die Vögel zu beobachten, mich eventuell über ihr Verhalten zu wundern, zu amüsieren oder einfach nur zu staunen.
Für mich waren die besten Orte für Vogelbeobachtungen verschiedenster Art die folgenden.
Kap Ingólfshöfði
Wenn du eine Tour zum Kap Ingólfshöfði machst, wirst du dort neben den Papageientauchern auch einige andere Vögel sehen können. Die beeindruckendsten sind meiner Meinung nach die großen Raubmöwen, die Skúas. Sie nisten mitten auf der Wiese und können recht aggressiv werden, wenn sie ihre Nester verteidigen. Bei einer Flügelspannweite von bis zu 140 cm möchtest du nicht ihren Zorn auf dich ziehen.

Skuas verteidigen ihre Jungen rigoros, wenn sie sich bedroht fühlen.

Halte also einen ordentlich Abstand ein.
Entlang der Klippen auf Snæfellsnes
Die Steilklippen im ganzen Land bieten unzähligen Vögeln, von denen du vielleicht noch nie etwas gehört hast, eine Heimat. Kennst du zum Beispiel schon die Trottellumme? Ja, die heißt wirklich so und ganz ehrlich... Ein bisschen trottelig wirkt sie auch. Mich erinnern die Vögel an fliegende Pinguine, mit denen sie aber nicht verwandt sind.
Eigentlich kannst du an allen Klippen Islands viele verschiedene Vögel sehen. Halte einfach ein bisschen die Augen und schaue auch mal nach oben oder nach unten, um versteckte Tiere zu entdecken. Besonders viele Vögeln haben wir auf Snæfellsnes gesehen.

Die Trottellummen bei Svörtuloft halten ihr Wohnzimmer leider nicht sehr sauber.

Entlang solcher Küstenlinien entdeckst du eigentlich immer Vögel.
Mývatn
Obwohl der Mývatn der viertgrößte See Islands ist, ist er durchschnittlich gerade einmal 2,3 Meter tief. Dadurch ist er eine perfekte Brutstätte für Insekten, was wiederum eine Vielzahl an Vögeln anlockt. Der See ist Heimat von mehr als
15 verschiedenen Entenarten, Falken, Schnepfenvögeln und diversen Singvögeln.
Die Tiere kannst du rund um den See sehen. Besonders gut geht dies aber an Orten, die etwas abseits der Touristenmassen liegen, zum Beispiel auf dem längeren Rundweg an den Pseudokratern: Wähle den 1,5 km langen Rundweg, den viele Bustouristen aus Zeitgründen nicht nehmen können, und lass deinen Blick über den See und das Ufer schweifen. Du wirst mit Sicherheit einige Vögel entdecken.
Auf der Website von Birding Trail findest du eine Karte, an der die besten Orte für Birdwatching rund um den Mývatn aufgezeichnet sind.

Im Sommer wirst du vielleicht auch einige Jungtiere sehen.

In ruhigeren Gebieten begegnen dir die Vögel auch mitten auf dem Weg.
Ásbyrgi
Bei den meisten Recherchen zum Thema Vogelbeobachtungen in Island taucht die Ásbyrgischlucht im Norden des Landes nicht ganz oben auf. Da dort aber einer der größten Wälder Islands wächst, eingerahmt von 100 m hohen Felswänden, an deren Fuß sich ein kleiner See befindet, bietet er einige Vogelarten optimale Bedingungen.
So kannst du hier zum Beispiel Eissturmvögel, Bachstelzen, Gerfalken und viele andere Arten sehen. Wir hatten das Glück, einige Arten zu entdecken, die wir auf Island nirgendwo anders gesehen haben.

Die Bachstelzen halten sich gern am See in der Schlucht auf.

Die Eissturmvögel nisten recht weit oben in den Klippen.
Polarfüchse in Island

Der Polarfuchs ist das einzige wirklich heimische Landsäugetier in Island. Er kam während der letzten Eiszeit über das zugefrorene Meer auf die Insel und wurde dort sozusagen eingeschlossen, als sich das Eis zurückzog. Alle anderen Landtiere wurden von Siedlern mitgebracht oder haben sich als blinde Passagiere auf Booten auf die Insel geschlichen.
Vielleicht denkst du bei Polarfüchsen sofort an weiße, wuschelige Füchse mit dickem Fell. Wenn du im Sommer in Island bist, wirst du aber sicher keinen einzigen weißen Polarfuchs sehen. Da kein Schnee liegt, muss die Tarnung natürlich auch nicht weiß sein, sondern eher grau-braun. Der sogenannte blaue Polarfuchs wird sogar nicht einmal im Winter weiß.
Grundsätzlich gibt es überall in Island Polarfüchse. Am wahrscheinlichsten ist eine Sichtung aber an folgenden Orten:
Snæfellsnes
Wenn du eine typische Ringstraßen-Rundtour machst (sie wie diese hier), sind deine Chancen auf Snæfellsnes am besten, Polarfüchse zu sehen. Dort streifen sie durchs hohe Gras und lassen sich anscheinend von den Touristen relativ wenig beeindrucken. Wir hatten das große Glück am Parkplatz von Lóndrangar einen Polarfuchs zu sehen, der einmal quer an den Touristen vorbeilief.
Westfjorde
Wenn es dir wichtig ist, auf jeden Fall Polarfüchse zu sehen, solltest du rauf in die Westfjorde fahren, wo ihre Population am größten ist. Im Hornstrandir-Reservat ganz im Norden sind sie sogar geschützt und haben wohl relativ wenig Scheu gegenüber Menschen. In den Westfjorden findest du außerdem ein Polarfuchszentrum.
Rentiere in Island

Bildquelle: WIX
In Island hat sich seit dem 18. Jahrhundert eine wilde Population Rentiere entwickelt. Die Tiere waren eigentlich für die Zucht ins Land gebracht worden, was sich jedoch nicht durchsetzte und so verwilderten die Rentiere wieder.
Die ungefähr 3000 Tiere, die in Island leben, findest du ausschließlich im Osten des Landes. Bei meinen Recherchen hatte ich immer wieder gelesen, dass sie dort alltäglich sind, leider haben wir aber keine gesehen.
Im Sommer halten sich die Tiere wohl eher in höheren Lagen auf und wenn du "nur" über die Ringstraße durch den Osten fährst, ist die Chance nicht so besonders groß, einer Herde zu begegnen. Im Winter kommen die Tiere auch in die niedrigeren Lagen und wurden sogar schon in der Gegend um Jökulsarlón gesehen.
Haustiere in Island

Wie in vielen nordischen Ländern, musst du jederzeit damit rechnen, dass sich domestizierte Tiere, wie Schafe, Rinder oder Pferde frei bewegen und auch auf der Straße umherlaufen, da die Weideflächen nicht unbedingt eingezäunt sind.
Fahr also immer vorsichtig und ärgere dich nicht, wenn sich deine Fahrtzeit wegen einer Schafsherde auf der Straße etwas verlängert. Genieße einfach das Schauspiel.

Links schauen - rechts schauen - links schauen. Manche Tiere bleiben ganz brav am Straßenrand stehen.

Andere laufen einfach drauflos. Vorsichtig fahren lautet deshalb die Devise!
Du willst noch mehr aus deinem Island-Urlaub herausholen? Lies hier meine anderen Artikel mit weiteren Tipps für deine Reise.
Das waren sie - meine Tipps für die besten Orte zur Tierbeobachtung in Island!
Warst du auch schonmal in Island und hast dort coole Tiere gesehen? Hast noch weitere Tipps?
Oder hast du noch Fragen?
Schreib es in die Kommentare. Ich bin gespannt!

